Jeder Hanggarten hat Höhen und Tiefen zu verzeichnen und zwar nicht nur
im Grundstück, sondern auch in der Neigung seines Besitzers zu ihm. Am Anfang überwiegt die Freude des Bauherrn, ein nicht alltägliches Grundstück erworben zu haben. Er denkt an die Reichen und Schönen dieser Welt, die auch in Villen hoch über der Stadt mit herrlichem Panoramablick residieren. Er erinnert sich an die traumhaften mediterranen Gärten, die terrassenförmig die steilen Abhänge hinaufsteigen. Er weiß auch, daß gelungene Hanggärten zu den Pilgerstätten aller Gartenliebhaber und -architekten gehören.
Treten dann die ersten Schwierigkeiten bei der Bewältigung  des stark bewegten Geländes auf, wächst die Verzweiflung, in so eine schräge Lage geraten zu sein. Doch nach erfolgreichem Abschluß des Projekts können die stolzen Besitzer sich einen Garten ohne Gefälle gar nicht mehr vorstellen. 
Oberste  Voraussetzung  für das Gelingen des Gartens ist, von vornherein die Herausforderung der Eigenheiten des Geländes  anzunehmen. Es genügt nicht, die Höhenunterschiede soweit nötig aufzufangen oder gar einzuebnen, sondern  die Vorzüge der Hanglage müssen besonders herausgearbeitet werden.
Läuft der Hang auf das Haus zu, wirkt die geneigte Fläche optisch kleiner. Man hat große Teile  des Gartens stets im Blick, der Garten hüllt das Haus ein. Fällt der Hang vom Haus ab, erscheint das Gelände insgesamt großzügiger. Die neue Perspektive nach unten kommt hinzu und der Horizont ist die reale Grenze des Gartens.